Steinkauzvorkommen in Alzenau und seinen Stadtteilen
Der Verein für Natur- und
Vogelschutz kartiert seit mehr als 30 Jahren das Steinkauzvorkommen in
Alzenauer und den Stadtteilen. Die Population ist schon seit langer Zeit stabil
und gehört zu größten Vorkommen am bayerischen Untermain.
Unsere Alzenauer Streuobst- und Magerwiesen sind ein idealer Lebensraum für
diese kleine Eulenart. Hier finden sie in den alten Obstbäumen Bruthöhlen und
am Boden ausreichend Nahrung für sich und die Jungenaufzucht. Deshalb ist der
Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen enorm wichtig, nicht nur für den
Steinkauz.
Die vom Verein gebauten Niströhren nutzt
der Kauz gerne zum Brüten, wenn nicht ausreichend Naturhöhlen zur Verfügung
stehen. Besser sind Naturhöhlen in alten Bäumen, die besonders erhaltenswert
sind, da sie auch anderen Höhlenbrütern wie Wendehals und Gartenrotschwanz
Unterschlupf bieten.
Jetzt im Juni sind die jungen Käuze
groß genug, um sie zu beringen. Das hat der Steinkauzspezialist im Landkreis Thomas
Stadtmüller unter Federführung der Alzenauer Naturschützer*innen übernommen.
Im zeitigen Frühjahr wurden die
Steinkäuze „verhört“, um ihre Reviere zu bestimmen. „Verhören“ bedeutet, dass
man die Revierrufe männlicher Steinkäuze künstlich nachahmt, um deren
Revierverteidigungsrufe zu provozieren und somit die Anzahl der besetzten
Reviere festzustellen.
Röhren, die mit Nestern anderer
Vögel, meist Staren, Wespen, Wildbienen, Hornissen usw. belegt sind, werden im
Herbst von Mitgliedern des Vereins gesäubert und somit für die Käuze wieder
nutzbar gemacht. Leider kommt es immer wieder vor, dass die Steinkauzröhren
durch Menschenhand beschädigt oder sogar abgehängt und im nächsten Gebüsch
entsorgt werden.
Mit dem Kauf von Apfelsaft und
anderen Produkten aus heimischen streuobstweisen kann jeder mithelfen, den
Fortbestand dieses kleinen Koboldes zu sichern.
Bild: Peter Baumann