3. Vortrag im Jubiläumsjahr: Vogel des Jahres 2024: Der Kiebietz


Ein schwarz-weißes Gefieder mit metallisch schillernden Flügeln, am Hinterkopf eine markante Federhaube, ein echter Hingucker. Mit seinen unverwechselbaren Rufen und den Balzflügen hat sich der Kiebitz den ersten Platz bei der Wahl zum Vogel des Jahres erflogen.

Der Kiebitz steht für die Artenvielfalt in der Agrarwirtschaft. Leider ist er, wie viele andere Wiesenbrüter und Feldvögel, stark gefährdet.


Als Mittelstreckenzieher kehrt er früh im Jahr aus seinem Winterquartier zurück und ist oft in größeren Schwärmen zu sehen. Allerdings sind bei uns die Kiebitze immer seltener auf dem Durchzug anzutreffen und Brutpaare gibt es schon lange nicht mehr. Die Brutgebiete, die er als Lebensraum bevorzugt, müssen offen und gut überschaubar sein. Ursprünglich als Vogel der Moore bevorzugt er Feuchtwiesen und die Nähe zu offenen Wasserstellen. Entscheidend für den Erfolg der Jungenaufzucht ist das Nahrungsangebot im Umfeld der Brutplätze. In den weichen Böden suchen die Kiebitzküken nach kleinen Insekten und deren Larven sowie nach Würmern und Schnecken. Die Erwachsenen verschmähen auch Samen und Früchte der Wiesenpflanzen nicht.


Die zunehmende Trockenheit, die Entwässerung und die Intensivierung der Landwirtschaft, mit Pestizideinsatz und Düngung, sind maßgeblich für den Rückgang der Art verantwortlich. Feuchte Böden mit wasserführenden Mulden sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal eines Kiebitz-Lebensraums.

Zum Zugverhalten, der Balz, der Aufzucht und dem Schutz der stark gefährdeten Art brachte Michael Neumann, einer der Vorstände des Vereins für Natur- und Vogelschutz, den Besuchern auf unterhaltsame Art den Vogel des Jahres näher.



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